Montag, August 14, 2006

Geheime Umfrage

Heute Mittag passierte es mal wieder. Mein Telefon klingelte, und ich meldete mich wie üblich konsequent mit einem "Ja". Nicht freundlich, weil ich gerade nicht gestört werden wollte. Und meinen Namen bekommt eh nur, wer höflich fragt. Aber vielleicht sollte ich mich in Zukunft ja einfach mit "Queen" melden?

Der ungefähre Verlauf des Gesprächs:

Ich: Ja?
Frauenstimme: Guten Tag, Markforschung. Haben Sie drei Minuten Zeit?
Ich: Woher haben Sie denn meine Nummer?
Sie: Ich hab hier eine Liste.
Ich: Und woher haben Sie die?
Sie: Von meinem Chef.
Ich: Sagen Sie mir bitte Ihren Namen und den Ihres Instituts?
Sie: Moment bitte. Rascheln und kurzes Wegdrücken der Leitung Tut mir Leid, diese Informationen darf ich Ihnen nicht geben.
Ich: Aber von mir möchten Sie eine Auskunft?
Sie: Ja.
Ich: Sie wissen schon, dass das illegal ist, was sie machen?
Sie: Nein. Wieso denn?
Ich: Lassen Sie sich mal von Ihrem Chef über Kaltaqvise aufklären. Und löschen Sie mich bitte umgehend von Ihrer Liste.
Sie: Werde ich machen.
Ich: Danke, einen schönen Tag noch.

Ich glaube, beim nächsten Mal bin ich noch freundlicher. Und werde den Spieß ganz galant umdrehen. Drei Minuten Fragen stellen und sie dann darauf hinweisen, dass ihre Zeit um ist. Und in meiner nächsten Wohnung habe ich eine Geheimnummer. Darauf könnt ihr euch verlassen. Und meine Adresse lautet in jedem online-Formular Chaos-Castle oder so. Soll mir mal einer nachweisen, dass ich damit gegen irgendein Gesetz verstoße.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du redest noch mit denen? Ich brauche mittlerweile ca. 5 Sekunden, um rauszukriegen, was ein unbekannter Anrufer von mir will - meist endet das dann mit einem kommentarlosen "Klick", wenn ich einfach wieder auflege. Alles andere betrachte ich als unnötige Verschwendung meiner Lebenszeit. (Und das Radar funktioniert hervorragend - der eine Anruf vor zwei Tagen, bei dem es tatsächlich um ein Vorstellungsgespräch ging, fing fast genauso an, wie die üblichen Kaltaquise-Dinger, trotzdem hab ich ihn nicht weggedrückt! Ich bin guuut! :D)

Und ein ungestörtes Privatleben - das sollte uns mittlerweile klar sein - ist ein Luxus, den uns zu erlauben sich die Wirtschaft nicht mehr erlauben kann. Wir sind entweder Arbeitskraft oder Umsatzgenerator - mehr aber dann auch nicht mehr wirklich...

chaosqueen hat gesagt…

Klar rede ich noch mit denen. Nur nicht über das, was sie wissen wollen. :D

Der nächste wird nach seinem Wissen über die Robinson-Liste befragt, und dann hab ich die Fäden in der Hand. Har har! :)