Montag, Dezember 05, 2005

Filmkritik: Serenity und Robotic Angel

Serenity

Ein Film von Joss Whedon, der auch Buffy und Angel geschrieben hat. Und wie zu erwarten gibt es deutliche Spuren seiner Handschrift.

Wir haben ein ramponiertes Raumschiff namens Serenity, welches eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Flugente hat (Danke an Bianca für diesen Vergleich!), eine Besatzung, die sich nicht immer einig ist, und ein junges Mädchen, das seltsame Flashbacks und - durch Schlüsselworte hervorgerufen - beängstigende Kräfte hat. Hier ist ganz klar eine Parallele zu Buffy zu finden, aber auch immer wieder in den Dialogen, denen es oft gerade in den brenzligen Situationen nicht an Witz fehlt. So ist eines meiner Highlights ganz klar der Satz von Kaylee, als sie sagt, sie habe in den letzten zwei Jahren nichts in ihrer Tiefgarage gehabt, das nicht batteriebetrieben war.

Es gibt reichlich Action und Kampfszenen irgendwo zwischen Buffy, Matrix und Doom, hübsche Planeten und Raumschiffe und jede Menge Weltraum, aber leider reicht es nicht ganz, um einen wirklich guten Film auszumachen, denn wie auch schon immer mal wieder bei Buffy tauchen arge Logiklücken auf.

So bleibt völlig ungeklärt, wieso River anscheinend als einzige die Katastrophe auf ihrem Heimatplaneten überlebt, wie es sein kann, dass sie jahrelang in Labors verschwindet, aber ihr Bruder angeblich immer auf sie aufgepasst hat, wieso er nicht auf diesem Planeten gelebt hat und ihn nicht einmal kennt. Desweiteren natürlich die Frage, warum die Guten immer edel, schön und weiß, die bösen aber wild, hässlich und farbig sein müssen.

Hier und da fühlte ich mich an die alten Star Wars Filme erinnert, was durchaus reizvoll ist, aber nicht recht zu diesem Film passen wollte.

Sehr positiv fand ich, dass man fast nur neue und unbekannte Gesichter auf der Leinwand gesehen hat, das hat dem Film viel Frische verliehen. Besonders die Hauptdarstellerin ist genial in ihrer glaubwürdigen Darstellung des verschreckten und traumatisierten Kindes auf der einen Seite und der entfesselten Kampfmaschine auf der anderen.

Für SF-Fans, die auf große Bilder und Action stehen, denen aber ein perfekt ausgeklügelter Hintergrund nicht so wichtig ist, ist dieser Film definitiv empfehlenswert. Die anderen sollten den inneren Wissenschaftler zuhause lassen und trotzdem genießen, was sie sehen, oder auf bekannte Filme zurückgreifen, die ihnen zugesagt haben.

Robotic Angel

Ein Anime vom Feinsten. In Metropolis - der Kulisse des berühmten Films deutlich nachempfunden, aber um einige moderne Aspekte erweitert - gibt es verschiedene Sektoren. Roboter sind meistens nur einem Sektor zugeteilt, wenn sie ihren verlassen, werden sie eliminiert.
Ein etwas seltsamer Regierungschef lässt sich von einem Wissenschaftler einen Superroboter bauen, der wie ein kleines Mädchen aussieht und selbst nichts von sich weiß. Der Ziehsohn des Politikers will den Plan vereiteln, weil sein Weltbild unvereinbar ist mit einem Roboter auf dem Thron der Macht. Er zerstört das Labor, in dem der Wissenschaftler stierbt, das Mädchen Tima aber wird gerettet. Ihr Retter ist der Sohn eines Privatdetektivs, der ebenfalls auf den wissenschaftler angesetzt ist.
Verfolgungsszenen, Hilfe von Robotern, Revolution und immer wieder die bunte Kulisse einer atemberaubenden und beängstigenden Welt wechseln sich ab, bis am Ende der Plan scheitert und Tima ins Bodenlose stürzt, um in allen anderne Robotern weiterzuleben. Oder so.

Eindeutig ein Film, den ich mir ein zweites Mal ansehen muss, aber definitiv empfehlenswert für alle, die nicht alles vorgekaut bekommen möchten, sondern es lieben, mitzurätseln. Und natürlich ein film für Freunde bunter, opulenter Animes.