Mittwoch, November 28, 2007

NaNo-Bericht #6

36.104 Wörter.

Hoffnungslos hinterher, man soll ja auch nicht acht Tage nicht schreiben, aber vielleicht schaffe ich es ja noch. Zumindest die 40.000 will ich knacken. Also, ab ins Bett mit mir und morgen fröhlich weiterschreiben! *gähn*

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Susanne-HH hat es geschafft, also schaffst du auch die 40k.

R.K.

Anonym hat gesagt…

Kannst dich ja vielleicht auf die eine oder andere Weise zu eigenen oder "freien" Katzengeschichten inspirieren lassen. Plagiatsverbot gibt es hier nicht.
04/11/07 03:38 "Okay, genug Spaß gehabt, laßt uns endlich fahren."
Nein, das sind zwar meine Worte, aber das liegt nur daran, daß meine Katze - die übrigens Frenzi heißt - nicht schreiben kann. Reden habe ich ihr zwar beigebracht, aber mit dem Schreiben geht es ihr wie meinem Sohn (der dies vermutlich heimlich mitliest [der Lauscher an der Wand ...]) da hat sie es nicht so mit.
Ob Abfahrt in die Dänemarkferien, oder nur über das Wochenende nach Heiligenhafen, Frenzi und Rainer streiten um den Sieg im Wettbewerb »wer ist das quengelndere Nervenbündel«. Mag auch die Ausdrucksform unterschiedlich sein, die Intention ist bei beiden die gleiche - sie verabscheuen beide jede Form der Veränderung, insbesondere räumlicher Veränderung. Und während ich im Bücherzimmer mich nicht vergraben kann, ohne daß meine Frau mich fände ist Frenzi sehr gut darin in einem der Buchregale, die wie in einer Bibliothek frei im Raum stehen und von zwei Seiten bestückt sind, auf irgendeiner Etage zu verschwinden und mucksmäuschen still zu warten, was geschieht.
In der Regel gehe ich dann von Regal zu Regal und frage die Bücher ob sie vielleicht eine kleine, schwarze Katze gesehen haben, die nicht in die Ferien fahren will. Und irgendwann antwortet mir eines der Bücher mit einem kläglichen Maunzen, das seltsamerweise jenen Tönen gleicht, die ich auch machte, wäre ich eine Katze. Beim letzten Mal aber hat sie sich gedacht, laß ihn doch einfach mal Bücher aus einer Reihe Regale ziehen, um zu sehen, wo ich stecke, ich werde mich nicht verraten. Ein andermal hatte sie, während ich zwischen den Regalen umhersuchte die grandiose Idee einfach klammheimlich, still und leise ihr Versteck zu verlassen und in den Flur zu entweichen. Pech für sie, daß ich den Schwanz gerade noch um die Ecke des Flurs entwischen sah. Doppeltes Pech, daß ich, da ich ja auch das Spiel ein wenig beherrsche, alle vom Flur abgehenden Türen geschlossen hatte. Fand sie gar nicht gut als sie merkte, auf was sie sich da eingelassen hatte.
Und wie ging der Kampf heute aus? Übrigens muß ich erwähnen, daß sie letztes Jahr einmal den Sieg bei diesem Spiel davon getragen hat. Nachdem wir nach einer halbstündigen Suche in allen uns möglich erscheinenden Ecken und Winkel keine sich dort versteckende Katze fanden, und diese den dummen Menschen auch nicht durch Lautgeben half, mußten wir auf ein Wochenende in Heiligenhafen eben verzichten. Jetzt weiß ich aber wo sich das Teufelchen damals wahrscheinlich versteckt hatte.
Und das kam so: meine Frau rief, einige Minuten bevor wir losfahren wollten, die Katze sei im Flur, ob sie die Tür zu ihrem Bücherzimmer schließen solle. Fand ich eine gute Idee, da alle anderen Türen, außer der zur Küche bereits geschlossen waren. Würde es diesmal eben ein Heimspiel für mich geben. Hatte ich ob der Tatsache, daß es sich sowieso eher um eine Entführung als um ein freiwilliges Mitkommen handelte, ja auch verdient. Nun mußte ich aber noch meine Kaffekanne in die Küche tragen. Wohl wissend, daß die Katze vor der Wohnzimmertür lauern würde, öffnete ich diese nur ganz vorsichtig und wurde fast von 4kg geballter Entschloßenheit ins Zimmer zurückgeschleudert. Ehe ich wußte, was geschah hatte sich der kleine Teufel an mir vorbei in die Wohnzimmer gedrängelt mit der Aussicht auf eine lustige Verfolgungsjagd über Tisch und Stühle, um sie später wieder einzufangen.
Manchmal ticke ich wie eine Katze, manchmal auch vielleicht wie ein Hund. Wenn ich jetzt wie der unheilige Sei-bei-uns hinter ihr herjage, vielleicht bestand die Chance, daß sie vor meinem "was-auch-Immer" sich zurück in den Flur rettete. Tat sie aber nicht-. stattdessen schlug sie einen Haken, rannte in das Esszimmer und direkt in die Falle. Also, ich hielt es für eine Falle. Denn der dort stehende Rosenholzsekretär ist so tief, da hatte sie sich als junges Kätzchen drunter verstecken können, aber als ältere, nicht gerade immer situierte Dame gab es da für sie keine Möglichkeit unter diesem Möbel zu verschwinden - dachte ich.
Aber da Denken und Wissen bekanntlich zweierlei ist, belehrte mich Frenzi eines Schlechteren. Platter als eine Flunder sich machend, und schneller als ein Aal sich windendt verschwand Katze unter dem Ding und mir war klar, daß ich ein Problem hatte. Mag ja sein, daß meine Frau der Katze gelegentlich Futter geben kann, ihr aber einen Stecken vorzustecken, und dies wenn nötig auch mit drastischen Mitteln, dazu ist sie nicht geeignet. Aber in einer solchen Situation brauche ich sie natürlich. Irgendjemand muß die Katze einfach aufhalten, wenn sie aus ihrem Versteck geschossen kommt um ein neues zu suchen.
Nach einfach erscheinenden, in der Ausführung aber wohl doch zu schwierigen Befehlen hockte meine Frau also vor der Schmalseite des Sekretärs und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, wenn der Teufel in Katzengestalt hervorgeschossen käme. "Du mußt näher ran, damit sie gar nicht erst nach links ausweichen kann, wenn sie herauskommt" (rechts war die Balkontür, die war also gesichert.)
Kurz zuvor war sie mit der Katzentragtasche gekommen, die dummerweise (aber das ist eine andere Geschichte) die Schmalseiten mit zwei durch Reißverschlüsse zu schließende "Türen" besitzt. Das ist praktisch, wenn man das Teil bei Nichtbedarf wegstellen will, aber äußerst unpraktisch und geradezu herzinfarktgefährdent wenn eine der Seiten offen ist, ohne daß man es bemerkt.
"Was willst du jetzt mit dieser Tasche. Hilf mir lieber Frenzi einzufangen." lautete der knappe Befehl, dem jener kurz darauf folgte näher an das Fluchttor heranzukommen. Als Frau und Katze in Stellung saßen zum ultimativen Kampf um die gelungene, bez. vereitelte Flucht begann ich - da die unterste Schublade laut Aussage der Frau sich nicht öffnen ließ - den Sekretär zu kippen. Kippt man einen Sekretär in Richtung der Schreibplatte auf sich zu geschieht, was geschehen muß, Schubladen kommen einem entgegen, der Deckel, der zur Schreibunterlage wird möchte gern seine Funktion erfüllen, man braucht Hände, Füße und Bauch um alles am Platz und der Frau einen freien Zugang ...
Da greift die helfende Hand der Frau nach dem Möbel und schon ist die Katze aus ihrem Versteck. Scheiße, kann also die nächste Nummer beginnen, die um die Couch rum, über den Schreibtisch, hinter den Schreibtisch geht immer begleitet von Flüchen, daß die Frau doch dieses Mistvieh endliche mal packen soll, wenn es an ihr vorbeikommt. Ja, wenn es sein muß auch am Schwanz -"wenn du nur nicht losläßt bis ich da bin". Keine berückende Aussicht wenn ihr mich fragt.
Also Katze kommt unter dem Sekretär hervor und ... hätte die obigen Worte gesagt, wenn sie ihre Sprachbegabung nicht einzig dazu nutzte um mir mitzuteilen, daß sie Hunger hat, am Verhungern ist, mich für einen Futtersadisten hält. Denn kaum war der Weg in die Freiheit einer Wohnzimmerjagd frei stolzierte sie auf ihre Tasche zu und ging hinein. Da sage noch einer, diese kleinen Viecher hätten keinen schrägen Humor.
Also die andere Geschichte, die mit dieser von zwei Seiten zu bedienenden Tasche zu tun hat erzähle ich vielleicht in der nächsten feriedagbognotiz.
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05:04 Ferienende Vejers 2007. Und wenn ich schreibe: Ferienende, dann meine ich definitiv Ferienende. Alles im Fiesta verstaut, Katze ausgetrickst, in die Transporttasche expediert, Schmalseite verschlossen, Tasche in den Flur gestellt. Noch die Computer in den Wagen tragen, während Frau eine letzten Rundgang durch die Räume macht. Zurück die Treppe nach oben - das Häuschen liegt auf einer Düne - Katze holen.
Tasche angehoben ... verdammt, verdammt, verdammt. Katze, die niemandem traut ist raus, ist im Dickicht hinter dem Haus verschwunden. Schlimmer konnte es nicht kommen. Dabei hatte sie erst vor einigen Tagen durch meine Dummheit und Schuld die Freiheit gewonnen gehabt. Gewohnt, daß sie sich nicht für die gelegentlich offenstehende Tür zur Veranda animiert gefühlt hatte die Freiheit zu suchen, und da sie in ihrem Korbstuhl lag, hatte ich die Tür nicht geschlossen, als ich etwas aus der Wohnung geholt hatte. Als ich dann zurückging um die Tür zu schließen, stand sie dort und schaute nach draußen. Nicht weiter beunruhigt, war ich auf sie zugegangen, sicher sie würde in das Zimmer zurückgehen. Stattdessen, war sie langsam auf die Veranda gekommen.
Jetzt nur keine sie erschreckenden Bewegungen machen, war mein einziger Gedanke. Dazu muß man wissen, daß Frenzi es haßt angefasst zu werden. Streicheln, das ist in Ordnung, aber jeder Versuch sie in ihrer Freiheit zu beschränken führt auf der Stelle dazu, daß sie versucht sich zu befreien. Als ich mich zu ihr hinterbeugte hatte sie sich ein wenig von mir fortgezogen, und auch als ich dort hockend einfach nur wartete, ob sie auf mich zukäme und ich wenn sie dann an meinem Bein vorbeistrich packen könnte, war sie nicht auf mich zugekommen, Stattdessen hatte sie begonnen sich immer weiter von der Tür zu entfernen, ohne daß ich den sowieso sinnlosen Versuch unternommen hätte, sie einzufangen. Und dann war sie einfach um die Ecke des die Veranda eingrenzenden Zauns gegangen, hinunter in eine Senke die von dichtem, undurchdringlichem Gebüsch gesäumt war.
Worst case. Eine Katze, die niemals das Haus verlassen hat und die ihre Freiheit nie wirklich aufgegeben hat mit einem Mal frei in einem Umfeld, in dem jeder Versuch sie einzufangen von vornherein zum scheitern verurteilt war. Mir blieb also nichts anderes übrig als ihr vorsichtig zu folgen und jedesmal wenn sie irgendwo anhielt um sich genauer umzuschauen, mich hinzuhocken und zu hoffen, daß sie auf mich zukommt und ich eine Gelegenheit fände, sie einzufangen. Aber sie kam nicht. Ziemlich gelassen, mit aufgerichtetem Schwanz näherte sie sich immer mehr jenem Gestrüpp, das jeder Hoffnung auf ein gutes Ende des Abenteuers ein Ende bereiten mußte. Nachdem sie, wohl ein zwei Minuten das Geländer erkundet hatte verschwand sie langsam, einige Vögel zu aufgeregtem Gezwitscher animierend in eben jenem für Menschen undurchdringlichen Gesträuch, in das ich ihr zwar erst zu folgen versuchte, dies aber aufgab, als sie sich immer mal wieder zu mir umschauend, tiefer eindrang.
Über die Aufregung meiner Frau brauche ich nichts zu sagen, ihre Ratschläge waren verständlich aber völlig sinnlos. So gut kenne ich meine Katze. Tiere mögen unsere besten Freunde sein, unseren Argumenten sind sie in keinem Fall zugänglich. Die einzige Chance, die jetzt noch bestand bestand darin, zu hoffen, daß die mittlerweile nicht mehr zu sehende Katze sich nicht allzu weit in jenem ihr unbekannten Gelände vom Haus entfernte, und dann zu hoffen, daß sie von selbst den Weg zurück fand, oder überhaupt vorhatte ihn zu finden.
Eine gute halbe Stunde versuchte ich meine Katze vom Inneren des Hauses aus, in das ich mich resigniert zurückgezogen hatte zumindest gelegentlich unter Kontrolle zu behalten. Nachdem sie bemerkt hatte, daß ich sie nicht mehr verfolgte war sie immer mal wieder zu auf ihrer Erkundungstour zu sehen gewesen. Mal zwischen dem Gesträuch, mal am Rande eines angrenzenden Gehölzes direkt vor dem Sommerhaus. Dann war sie wieder ein, zwei Minuten verschwunden, und schließlich hatte ich jede Hoffnung aufgegeben meine Katze je wiederzusehen.
Wir können uns ebensogut wieder auf die Veranda hinaussetzen, wenn sie nicht wiederkommen will, wir können nichts dagegen unternehmen. Es nützt gar nichts, wenn wir uns Vorwürfe machen, wenn unsere Katze verschwunden ist, dann mag das meine Schuld sein, aber dadurch, daß ich mich selbst beschimpfe kommt sie auch nicht wieder. Ich bin nur froh, daß es dir nicht passiert ist."
Langer Rede kurzer Sinn, nach fast einer halben Stunde tauchte unsere Katze wieder auf der Rasenfläche in der Senke hinter dem Sommerhaus auf. Nun hieß es, die Nerven bewahren und keinen, nicht einmal den kleinsten Fehler machen. Auf keinen Fall durften wir sie dadurch wieder in Alarmzustand versetzen, daß wir aufstanden. Also saßen wir auf unseren Gartenstühlen und beobachteten das Treiben unserer Katze, die immer näher kam. Und dann ... es war wirklich die einzige Chance gewesen stolzierte sie die Anhöhe zu der Terasse hoch und als sei sie froh, die Tür zum Sommerhaus offen zu finden, lief sie plötzlich mit einer Eile, die sie vorher nicht gezeigt hatte an uns vorbei ins Häuschen.
Puh, alles noch mal gut gegangen.
Doch jetzt wollten wir nach Hause fahren, und unsere Katze haßt ihren Korb, haßt Ortsveränderungen, mochte vielleicht in Panik sein. Meine Frau war aufgeregt versuchte die Katze, die zuerst nicht einmal zu sehen war zu finden. Zudem bestand die Möglichkeit, daß sie, da die Vodertür natürlich Wege in eine ganz andere Richtung eröffnete gar nicht in jenem ihr nun wenigstens einigermaßen bekannten Terrain umherstreifte.
Nach einiger Zeit tauchte sie neben einem Schuppen hinter dem Carport auf. Ein Versuch, sie durch das Anlassen des Motors vielleicht zu einer Flucht in die Sicherheit des Hauses zu verlocken schlug leider Fehl. Mittlerweile war meine Frau für mich das größrer Problem geworden. In einer Art Panik, konnte ich sie nur durch eine harschen Befehl im Haus zu bleiben und die Katze nicht noch verrückter zu machen, dazu bewegen ihrerseits sinnlose Versuche einzustellen draußen für zusätzliche Unruhe zu sorgen. Was war zu tun. Wir hatten ja nicht den ganzen Tag Zeit. Ich entschied mich für absolute Passivität. Das einzige was vielleicht funktionieren könnte war, auch wenn ich die Chance für mehr als minimal hielt Terrassentür und Haustür sperrangelweit offen stehen zu lassen, und vom Inneren her zu versuchen die Dinge im Blick zu behalten. Nach einigen Minuten tauchte die Katze auch auf, stand wieder in jener Senke unterhalb des Hauses und schaute zu mir, der ich hinter dem Fenster stand hinauf. Irgendwie schien sie zu fragen, wie sie ins Haus kommen könne, schien aber den Weg nicht zu finden, den sie das erste Mal genommen hatte. Als ich an das nächste Fenster, da näher zur Verandatür lag tauchte sie vor diesem auf und schaute zu mir hoch. Wenn es mir gelang sie auf diese Weise zu einem Fleck zu locken, von dem aus sie wußte, wie es weiterging könnte es klappen. Schließlich hatten wir uns soweit in unserer Kommunikation geeinigt, daß ich sogar auf der Terasse, hinter dem Stakit wenige Meter über ihr stehend sie immer noch nicht durch meine Gegenwart verscheucht hatte. Als sie dann die Ecke der Mauer vor der sie stand und die dieTerrasse zu der Senke abschloß erreicht hatte begann ich langsam aufzuatmen und Hoffnung tu schöpfen. Jetzt mußte ich mich in das Haus zurückziehen und warten, ob sie aus der Senke kommend auf der Terrasse erschien. Und nach wenigen Momenten erschien sie auch, aber als sie die offene Terrassentür sah stürmte sie nicht laut jubelnd herein. Stattdessen näherte sie sich mißtrauisch vorsichtig der Tür, mich nicht aus den Augen lassend. Meiner Frau, die im Flur stand hatte ich befohlen mucksmäuschen still zu sein um die Katze durch nichts zu erschrecken, und ausnahmsweise gehorchte sie umgehend. Vorsichtig zog ich mich weiter in das Innere zurück, der Katze auf keinen Fall ein Signal gebend, daß ich sie einzufangen wünschte, und der Trick funktionierte. Langsam kam sie ins Zimmer, doch immer noch bestand die Gefahr, daß eine einzige falsche Reaktion meinerseits sie zu einer sofortigen Umkehr verleiten könnte. Also weiter Ruhe bewahren. Meine Katze war mittlerweile schon einige Meter im Zimmer aber immer noch bestand die Chance, daß, wenn es hart auf hart kam, sie wieder durch die Terrassentür verschwand. Ganz vorsichtig mich möglichst weit von ihr fernhaltend versuchte ich ihr den Fluchtweg durch die Terrassentür abzuschneiden, was auch zu gelingen schien.
Plötzlich wurde sie mißtrauisch. Nervös zu mir herüberschauend entschied sie wohl, das ich doch feindliche Absichten hegen mochte, und schneller vorwärts sich bewegend eilte sie auf die Tür Richtung Flur zu. "Schnell schließ die Tür ehe sie bei dir durch die Haustür entwischt. Ende des Dramas.
Und da sage noch einer man könne keinen Spaß mit diesen Teufelchen haben.
Zusatz: ihre Vorgängerin, wie Frenzi, eine reine Hauskatze konnten wir in den Ferien durchaus im begrenzten Rahmen frei laufen lassen. Sie liebte diese kleinen Sapziergänge, und wich nie mehr als ein paar Schritte von Herrchens Seite. Angst, sie könne davon laufen hatten wir nie, nur ein Mal waren wir sicher, sie mußte entflohen sein. Wie sie es angestellt haben mochte, dazu mehr beim nächsten Mal.
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Was nun die avisierte Katzengeschichte angeht, tja, mit der komme ich zu dem unterhaltsamen Aspekt dieser Schreibsitzung. Wie bereits erwähnt, jene Katze Finchen, die im Gegensatz zu ihrer Nachfolgerin schmusig veranlagt war, (sie brachte es glatt fertig Abends beim Fernsehen neben dem Sessel auf dem Rücken zu liegen und sich von mir - mit einigen Unterbrechungen, in denen sie sich gedehnt hat - eineinhalb Stunden lang den Bauch kraulen zu lassen) bei ihr bestand keine Gefahr, daß sie entfloh, ließen wir die Verandatür jenes vejersschen Sommerhauses offen, das wir zu der Zeit alljählich mieteten. In einem Jahr hatten wir die ganzen Ferien lang täglichen Besuch zweier guldspurve, die auf der hölzernen Einfreidung der Terasse saßen und auf Brotkrümel und andere Leckereien warteten, die sie ihrer Brut verfüttern konnten. Die beiden kleinen gelben Spatzen störten sich nicht an der Katze, die sie neugierig betrachten mochte, aber keine Anstalten machte, einen von ihnen - durch, für eine philosophische Katze unzumutbare, zudem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfolglose Versuche - zu fangen.

Und eines Abends, wir kommen gerade aus Øksbøl, waren in der Badeanstalt gewesen, ist unsere Katze verschwunden. Nachdem wir alle denkbaren Verstecke des Sommerhauses abgesucht hatten - allzu viele gibt es davon in einer solchen Hütte ja nicht - gab es nur noch eine Möglichkeit. Unsere Katze mußte uns irgendwann, kurz bevor wir in die Stadt gefahren waren entwischt sein. Da wir ja kein Mißtrauen hegten, so etwas könne geschehen, konnte keiner von uns beiden mit Sicherheit sagen, wann er die Katze zuletzt gesehen hatte. Aber, wir hatten das ganze Haus abgesucht, keine Katze. Nach einer gut dreiviertelstündigen verzweifelten Suche in der näheren Umgebung entschied ich, daß man seinem fatum einfach nicht entkommt. Sollte die Katze durch unsere Schuld entkommen sein, war das schlimm, ließe sich durch Selbstvorwürfe aber sicher auch nicht mehr ändern.

Als wir zur gewohnten Zeit ins Bett gingen herrschte natürlich eine ziemlich gedrückte Stimmung, wie ihr euch denken könnt. Keine Finchen, die sich am Fußende des Bettes einrollt. Was mochte geschehen sein, wo mochte sie überhaupt im Moment stecken. Dennoch, der Mensch ist nicht nur ein Denktier, er zeigt auch animalischere Reaktionen. Irgendwann schliefen wir ein, bis, ja, bis unsere Katze ihren Schock überwunden hatte und aus ihrem Versteck gekommen war, und fand, es sei Zeit zu Bett zu gehen.

Ich erkläre mir die Geschichte wie folgt: In der Nähe unseres Hauses trieb sich zu der Zeit ein Fasan herum, der gelegentlich einen ziemlichen Lärm veranstalten konnte. Finchen - aus welchen Gründen immer - schien sich vor diesem Geschrei, des vermutlich liebeskranken Herrn zu fürchten. Zumindest versteckte sie sich, wenn der Bursche zu "singen" begann. Sollte er an besagtem Tag, als unsere an menschlichen Schutz gewohnte Katze allein im Haus war, in allernächster Nähe des Sommerhauses, da ihn ja die Anwesenheit von Menschen in der Nähe nicht stören mußte, gelärmt haben, Finchen hätte durchaus ihr kätzisches Hasenherz in die nicht vorhandene Hose gerutscht sein können. Der Schock muß so tief gesessen haben, daß sie nicht einmal auf unser Suchen reagiert hat. Was nun das Versteck angeht, in dem sie vermutlich gesteckt hatte - und dadurch wurde ich beim Schreiben an diese Geschichte erinnert - muß es sich um eine vielleicht fünfzehn bis zwanzig Zentimeter hohe Lücke zwischen Kleiderschrank und Decke des Sommerhauses in einem der Zimmer gehandelt haben, in der sie gesteckt hatte. Andere Möglichkeiten konnten wir bei nachträglicher Suche nach möglichen und unmöglichen Verstecken, die wir übersehen haben könnten einfach nicht finden.

Genug für heute, jetzt ruft die Pflicht. Oliver, kannst bei Gelegenheit vielleicht einmal dafür sorgen, daß das hier ein wenig strukturiert und übersichtlich aussieht? Feriedagbog und Geschichte getrennt aber irgendwie auf der site in einer Form, die nicht allzusehr meine wirre Art widerspiegelt. Bekommst als Gegenleistung auch Bøfbøller am Freitag, wenn wir wieder zurück sind.

Anonym hat gesagt…

Hallo chaosqueen-Kiel,

wenn du immer noch Ehrgeiz hast kannst du dich ja bei der Mandarinente melden und fragen, was die Verrückten vor haben nach dem November.

R.K.