Samstag, November 03, 2007

Filmkritik Ratatouille und Irina Palm

Ich hinke hoffnungslos hinterher mit meinen Filmkritiken, aber ich versuche mal, ein wenig aufzuholen.

Ratatouille

Der neuestes Film aus dem Hause Pixar. Abgesehen von meiner liebsten Schreibtischlampe (nein, es ist kein Zufall, dass ich ein ganz ähnliches Modell zuhause habe) hatte der Film noch eine kleine Überraschung im Vorfeld: Einen Vorfilm.
Der arme kleine Außerirdische muss lernen, einen Menschen per Fangstrahl aus dem Bett ins Raumschiff zu bugsieren und wieder zurückzubringen. Leider besteht die Steuerung aus einer schier unübersichtlichen Fülle von Hebeln, und alle drei Beteiligten - Fahrlehrer, Fahrschüler und Mensch - müssen so einiges erleiden, bis am Ende alles gut wird, weil der Fahrlehrer Erbarmen zeigt und eingreift. Abfliegen darf dann wieder der Kleine - ob das so gut war?
Ich hab mich köstlich amüsiert und war da schon den Lachtränen nah. Guter Einstieg!

Der Hauptfilm hat mir ebenfalls einige Lachtränen in die Augen getrieben. Eine Ratte, die sich zum Koch berufen fühlt und dank der Barmherzigkeit eines schofeligen Küchenhilfen so nach und nach ans Ziel kommt, ist ja auch nicht alltäglich. Dass man nebenbei lernt, wie eine Ratte einen Menschen fernsteuert, dass tote Köche gute Ratgeber abgeben und dass Ratten fliegen können, macht auch Spaß. Alles in allem eine nette Geschichte, eine süße Idee und wie üblich bei Pixar wirklich hammermäßig gute Animationen.
Ich hab viel Spaß gehabt und mich köstlich amüsiert, auch wenn es nicht unbedingt der beste Pixar-Film war.

Irina Palm

Maggies Enkel ist schwer krank, und nur eine Operation im fernen Melbourne kann den Jungen noch retten. Doch das Geld der Eltern ist aufgebraucht, Maggie selbst hat alles inklusive ihrem Haus verkauft, um den Krankenhausaufenthalt zu bezahlen, und es scheint so, als gäbe es keine Rettung für den Jungen.
Als Maggie ruhelos durch London wandert, sieht sie ein Schild: "Hostessen gesucht". Sie geht in das zwielichtige Etablissement und ist zunächst vom Angebot entsetzt: Sie soll in einer kleinen Kabine sitzen, die ein rundes Loch in der Wand hat, und soll den Männern, die ihr bestes Stück hineinschieben, Erleichterung verschaffen. Nach anfänglichem Zögern kommt sie am nächsten Tag zurück und wird eingearbeitet.
Zunächst ist sie angewidert, doch nach und nach findet sie sich ein in ihr Leben als "wichsende Witwe". In der einen Hand ein Buch, in der anderen einen Schwanz, so sitzt sie Tag für Tag in ihrer Kabine, vor der die Männer Schlange stehen. Doch ihre Freundinnen und auch ihr Sohn fragen sich, was sie plötzlich so beschäftigt und spionieren ihr nach ...
Der Film hat seine wirklich witzigen Momente, ist aber alles in allem eher nachdenklich gehalten. Es ist nicht alles gut, was Maggie alias "Irina Palm" macht, und sie erkennt, dass man Freunde genauso schnell verliert, wie man sie gewonnen hat. Aber sie macht auch eine Entwicklung durch von der eher unterwüfigen Witwe hin zur selbstbewussten reifen Frau, und es macht Freude, ihr dabei zuzusehen.
Der Film hat kein überzuckertes Hollywood-Ende, sondern überlässt es der Phantasie des Zuschauers, wie es ausgeht, was mir ebenfalls gut gefallen hat.
Alles in allem definitiv ein sehenswerter, ruhiger Film.

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