Mittwoch, Dezember 25, 2013

Magic Cleaning - dann wollen wir mal!

Da bin ich wieder, das volle Chaos. ;)

Dass ich "ein bisschen chaotisch" bin, weiß ich nicht erst seit gestern. Aber dass ich in meinem Arbeitszimmer nicht mehr arbeiten kann, weil alles vollgestellt ist, ist nicht mehr schön. Und dass in der Vorweihnachtszeit mein Wohnzimmer zum Arbeitszimmer wurde und jetzt irgendwie wie ein Papierkrieg-Schlachtfeld aussieht, macht es nicht besser. Von der Ablage im Flur reden wir mal nicht ...

Vor ein paar Tagen bin ich mal sehenden Auges durch die Wohnung gegangen und dachte, dass der Begriff Messie irgendwie passt. Ich sammel keinen Müll im eigentlichen Sinne, aber ich horte irgendwie tausend Dinge, die ich gar nicht wirklich brauche, nicht beachte, und die mich belasten.
Und dass ich es nicht aus eigener Kraft schaffe, das in den Griff zu bekommen, habe ich auch immer wieder bewiesen. Aber warum? Ich beschloss, mir einen schlauen Ratgeber zu kaufen, geplant war eigentlich "Aufräumen mit dem inneren Schweinehund", aber das gab es nicht vor Ort. Dafür griff ich nach "Magic Cleaning" von Marie Kondo, begann zu lesen, hörte nicht mehr auf ... Und habe eine Erkenntnis getroffen: Solange "aufräumen" lediglich bedeutet, alles Hab und Gut hin und her zu räumen und in Kisten und Kästen zu verstauen, wird es nie ordentlich sein. All das Zeug, das man nicht mehr benutzt, muss raus. Egal, ob es mal ein Lieblingsshirt oder ein Geschenk der Erbtante war, egal, ob es teuer war (und nie benutzt wurde) oder schöne Erinnerungen daran hängen. Wenn es nicht mehr glücklich macht, ist es Ballast und belastet nicht nur die Wohnung, sondern auch die Seele.
So Marie Kondo.
Und ich gebe ihr Recht.

Ich, die ich Bücher horte wie Gollum den Ring, habe plötzlich den Gedanken gefasst, mich von all den Büchern zu trennen, die ich nie wieder lesen werde. Und das sind viele. Natürlich dürfen auch welche bleiben, eben die, die mich glücklich machen. Aber brauche ich noch meine Bücher aus dem Studium? Werde ich mir jemals wieder die mittelhochdeutschen Deklinationen anschauen? Muss ich Medizinbücher hier haben, wenn ich keine zwei Semester Medizin studiert habe? Und all die Reiseführer, die seit 15 Jahren veraltet sind, brauche ich die wirklich?
Genauso wie all die Krimis, die ich nie wieder lese, weil ich mir dummerweise merken kann, wer der Mörder war und sie daher nicht noch einmal lese? Vermutlich wird sich jemand anders darüber mehr freuen als ich - und wenn er das Buch dann ebenfalls weitergibt, ist viel mehr gewonnen, als wenn es bei mir verstaubt und nicht mehr beachtet wird.

Marie Kondo spricht allen Dingen eine "Seele" zu. Die Gegenstände möchten uns glücklich machen und sind selber unglücklich, wenn sie vernachlässigt werden. Und genau so soll man auch ausmisten: Was nicht glücklich macht, wird verabschiedet, man bedankt sich für die gemeinsame Zeit und legt es weg. Ob in den Müll, die Altkleidersammlung oder zu BookCrossing, ist letztendlich jedem selber überlassen, Hauptsache, die Dinge finden nicht klammheimlich ihren Weh zurück in den Schrank.

Sie gibt eine feste Reihenfolge vor: Klamotten, Bücher, Papiere, Kleinkram, wobei hierunter auch CDs und DVDs, Geschirr und Küchengeräte, Bastelutensilien und vieles mehr fallen.

Ich habe vorhin mit Oberteilen und Jacken begonnen und nun fünf prall gefüllte Tüten aussortiert. Davon kommt eine zum Second Hand-Laden und der Rest in die Altkleidersammlung. Und ich bin erleichtert, weil wieder Platz im Schrank ist, ich habe nur nichts mehr anzuziehen. :D

Ziel für heute: Mit den Klamotten fertig zu werden. Man soll übrigens alle Gegenstände einer Kategorie aus allen Bereichen zusammentragen, nur die Wäsche, die gerade auf der Leine oder im Wäschekorb ist, ist ausgenommen, denn die zieht man ja offenkundig eh noch an.

Tschakka, ich gehe dann mal an Hosen, Röcke und Kleider. Und ich stelle fest, dass ich mich im Flur schon viel wohler fühle, seit ich gestern einiges an Kartons und Kisten weggeräumt (und entsorgt) habe und heute die Garderobe befreit habe. Da hängt jetzt nur noch der Schuhanzieher und der Mantel, den ich aktuell trage. Hübsch!

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