Samstag, Dezember 08, 2007

Filmkritik Der Goldene Kompass

Es scheint ja seit der Herr der Ringe-Trilogie Pflicht zu sein, dass vor Weihnachten ein Fantasy-Film in die Kinos kommt. Vorzugsweise einer, der nach einer Fortsetzung schreit.
Weder Narnia noch Eragon haben es bisher zur Fortsetzung gebracht, und das finde ich auch nicht so tragisch.

Dieses Jahr nun kommt der erste Teil der Trilogie His Dark Materials in die Kinos. Leider kenne ich die Bücher noch nicht, habe mich aber dennoch ins Kino begeben, zumal Constanze mir mit großen Augen versicherte, dass die Bücher ganz toll sind und wir den Film zusammen schauen müssten. Gerne!

Die Geschichte spielt in einer Parallelwelt, die der unseren ähnlich ist und doch wieder nicht. Die technische Entwicklung ist anders verlaufen als in unserer Welt, so dass es zwar Fahrzeuge gibt, deren Antrieb ist jedoch anders als der unserer Autos oder Flugzeuge. Es macht alleine schon Spaß, sich diese wunderbaren Konstruktionen anzuschauen.

Die Städte sehen ein wenig aus wie futuristische Visionen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert - und wenn man genau hinschaut, findet man Gebäude aus den unterschiedlichsten Teilen unserer Welt in einer Stadt vereint.

Der größte Unterschied ist wohl die Seele der Menschen. Während wir in unserer Welt diese als Teil von uns betrachten, der unsichtbar in uns lebt, sind die Seelen der Menschen in dieser Welt Manifestationen in Tiergestalt, die außerhalb des Körpers ihres Menschen existieren. Sie können sich ein Stück weit von ihrem Menschen entfernen, aber das Band zwischen ihnen ist so stark, dass jeder den Schmerz des anderen spürt.

Lyra ist ein etwa dreizehnjähriges Mädchen, das als Waise in einem Internat aufwächst, in dem zugleich ihr Onkel lebt. Sie ist phantasievoll und neugierig und hat ihren eigenen Kopf. Sie träumt davon, eines Tages in das Reich der Eisbären zu reisen, das weit im Norden liegt und hin und wieder von ihrem Onkel besucht wird.

Als Mrs Coulter auftaucht und ihr anbietet, sie als ihre Assistentin mit in den Norden zu nehmen, ist Lyra glücklich. Der Internatsleiter gibt ihr einen besonderen Gegenstand mit: einen goldenen Kompass. Es heißt, dass er demjenigen, der ihn richtig lesen kann, immer die Wahrheit sagt. Er hat nur eine Bedingung: Sie soll ihn immer bei sich tragen und Mrs Coulter nichts davon sagen, dass sie ihn hat.

Natürlich geht das nicht lange gut, und plötzlich ist Lyra auf der Flucht und gerät mitten hinein in ein Abenteuer, bei dem sie sich plötzlich vor der Aufgabe sieht, ein Laboratorium zu sabotieren, in dem schreckliche Experimente mit Kindern unternommen werden. Sie trifft eine Hexe und einen Panzer-Eisbären, und nicht immer sind Freund und Feind sofort zu erkennen.
Und dann ist da noch der Staub, leuchtende Materie, von deren Existenz kaum jemand etwas weiß und die eine geheimnisvolle Verbindung in andere Welten zu sein scheint ...

Die Geschichte ist voller wunderbarer Ideen, die teilweise bekannt, teilweise neu sind und gemeinsam eine völlig neue Welt ergeben. Ich hatte nicht einen Moment im Film, in dem mir langweilig war oder in dem sich die Handlung hinzog, hier und da hätte es meiner Meinung nach noch ausführlicher sein können, und alles in allem kann ich sagen, dass hier ein wunderschöner Film entstanden ist, der hoffentlich mit der Verfilmung des zweiten und dritten Bandes fortgesetzt wird.

Gerade die Hauptdarstellerin, Dakota Blue Richards, macht den Film zu etwas Besonderem. sie spielt ihre Rolle so überzeugend, als hätte sie schon immer in dieser Welt gelebt, und man kann nur hoffen, dass sie nicht so verheizt wird wie viele andere "Teenie-Stars" vor ihr.

Fazit: Angucken!

2 Kommentare:

Conja hat gesagt…

Ich habe gestern endlich jemand gefunden, der mit mir in den Film gehen wird, allerdings erst zwischen den Feiertagen.

Ich hoffe du bist mit deinem Nano-Werk zufirden soweit? Und ich hoffe, du bist nicht zu sehr im Weihnachtsstress?

Conja

chaosqueen hat gesagt…

Viel zu sehr im Stress, und wie immer werde ich mich fragen, warum ich nicht einfach die Plätzchen alle im Januar backe, wenn ich Zeit dazu habe. *seufz*

Mein NaNo-Roman muss wohl auch noch bis Januar warten, bis er in der Rohfassung fertiggestellt wird. Aber ich bin gar nicht sooo unzufrieden mit dem Machwerk - es muss nur sehr, sehr gründlich überarbeitet werden.