Montag, Oktober 01, 2007

Nächtliche Abenteuer

Eigentlich bin ich gestern mit dem Vorsatz, auszuschlafen (um halb acht werde ich ja allerspätestens von der hungrigen Meute geweckt, egal, wann ich arbeiten muss), gegen halb elf ins Bett gegangen. Hat ein Weilchen gedauert, bis ich eingeschlafen war, aber okay.

Gegen drei war ich dann wach, weil irgendwo ganz dicht an der Hörschwelle ein Summen zu hören war, ziemlich ähnlich einem Staubsauger.
Nun habe ich eine Nachbarin, die bereits bewiesen hat, dass sie durchaus in der Lage ist, morgens um halb eins ihre Wohnung zu saugen, also hatte ich sie im Verdacht. Als das Geräusch nach ein paar Minuten nicht aufhörte, zog ich Hose und Pulli über und lauschte im Treppenhaus, von oben kam jedoch nichts. Na gut, also wieder in Bett, Decke in die Ohren, denn bekanntlich dringen gerade Geräusche, die so leise sind, besonders gut zu einem durch, hat man sie erst einmal wahrgenommen.

Das nächste Geräusch, das mich weckte, war ein Klingeln an der Wohnungstür. Ich gucke auf die Uhr: kurz vor sechs. Ich dreh mich um, es klingelt wieder. Also Bademantel übergeworfen, Schlafzimmertür auf - da steht mein Nachbar von unten in der geöffneten Wohnungstür und entschuldigt sich erstmal für sein Eindringen. Die Tür stand offen, und meine Katze sei im Treppenhaus.
"Rot oder schwarz?", frage ich, während ich meinen Schlüssel greife. "Rot", sagt er. Mango ist also der Flüchtling. Anderthalb Treppen weiter unten sitzt der Kleine völlig verängstigt auf die oberste Stufe gekuschelt und schaut mich an. Ich nehme ihn hoch - sein Herz rast - und bedanke mich beim Nachbarn, während ich den Ausreißer wieder nach Hause bringe. Und die Tür sehr gut hinter mir dicht mache. Beim Schließen von außen hatte ich bemerkt, dass sie sich sehr schlecht schließen lässt, obwohl ich sie nicht einfach nur zugezogen, sondern extra den Schlüssel im Schloss gedreht habe, um keinen Lärm zu machen.

Alice ist netterweise in der Wohnung geblieben, ihrer Haltung war deutlich anzumerken, dass ihr die offene Tür alles andere als geheuer war. Nach ein paar Streicheleinheiten und einer Knabberstange sind alle wieder glücklich und ich falle zurück in mein Bett. Viel geschlafen habe ich allerdings nicht mehr.

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