Donnerstag, Januar 25, 2007

Filmkritik Eragon

Ich schulde meinem Blog noch ein paar Filmkritiken. Ich stelle die einfach mal in willkürlicher Reihenfolge hier rein:

Von Eragon hatte ich mir ein hübsches Fantasy-Spektakel im Stil des Herrn der Ringe erwartet. Diese Erwartung wurde zugleich erfüllt und enttäuscht.

Positiv: Die Landschaftsaufnahmen sind ebenso atemberaubend wie im Herrn der Ringe, der Drache ist wirklich knuffig und sehr gut animiert, die Special Effects sind okay und nicht plump.

Leider hört das Lob hier fast schon auf.
Der Held ist ein lahmarschiger, nichts begreifender Milchbubi, der immer nur eines kann: Garantiert nicht auf das hören, was ihm geraten wird. Dadurch gerät er in jede Menge Schwierigkeiten, aus denen er wie von Zauberhand immer unbeschadet und als strahlender Sieger wieder herauskommt.
Sein Gefährte, stark an Aragorn angelehnt und mit Abstand die charismatischste Figur im Film, bekommt leider nicht halb so viel Raum, wie ihm zustünde und verstirbt dann auch noch, bevor es richtig losgehen kann (ich fühlte mich an "flieht, ihr Narren"-Gandalf erinnert).
Immer wieder taucht geniales Konfliktpotential auf und verpufft einfach im Raum. Der Magier ist so mächtig, dass er Eragon mit einem Blick vernichten kann? Macht nichts, der Kleine rennt trotzdem in die Höhle des Löwen und streckt den Kerl mit einem Pfeil nieder.
Der Sohn des Verräters will ihm den Weg zu den Rebellen (warum hab ich hier Star Wars im Kopf?) zeigen? Klar, vertrau ihm halt. Passiert schon nichts, am Ende wird er Dich beschützen und Dir Dein Leben retten (was auch so kommt).
Eragon hat keinen Bock auf sein Schicksal? So ein Zufall, hatte Frodo auch nicht - und konnte dabei genauso emotionslos gucken. Dass am Ende beiden die Macht ein wenig zu Kopf steigt, ist sicher auch nur eine versehentliche Parallele. Und Eragon hat den zusätzlichen Bonus, dass ihm alle immer die Kartoffeln aus dem Feuer holen.

Davon gibt es noch jede Menge mehr, und ich hab wirklich bedauert, dass man eine eigentlich nicht schlechte Geschichte ständig so sehr beschneidet, dass ihr jede Dynamik fehlt. Statt 90 hätte der Film gerne 120 Minuten lang sein und dafür sein Konfliktpotential ausschöpfen können.

Fazit: Ich werde vermutlich Teil 2 und 3 nicht im Kino sehen, dafür ist mir mein Geld zu schade. Und dass Sienna Guillory eine wirklich hübsche Prinzessin abgibt, reicht für mich nicht, um Teil 2 mit Spannung zu erwarten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Warum dir Star Wars in den Kopf kommt? Weil Christopher Paolini unfähig war, sich eine eigene Handlung auszudenken und stattdessen die von Star Wars genommen und in eine Fantasy-Welt versetzt hat. Was an und für sich schon schlecht ist, aber außerdem zu sehr viel sinnloser Reiserei führt - kein Problem, wenn man Faster-than-Light-Travel-Raumschiffe hat, aber auf den eigenen Füßen etwas mühsam - da wünsche ich mir, dass die Leute sich erst gründlich überlegen, wo sie hin wollen, und sich dann auf den Weg mach.

chaosqueen hat gesagt…

*lach* Aber wer macht das schon? Irgendwie hab ich ständig das Gefühl, dass alle immer erst loslaufen und dann schauen, wo sie ankommen. ;)
Aber stimmt schon, es sind mehr oder weniger alle da - Luke, Leia, Obi Wan ... *ggg*