Mittwoch, Juli 11, 2007

Es war einmal ...

... eine wunderschöne Prinzessin, die in einem etwas chaotischen Schloss lebte und den ganzen Tag Besseres zu tun hatte, als aufzuräumen.

Als sie dann Königin wurde, nannte man sie deshalb auch "chaosqueen". da ihre einzige Untertanin mit Streicheleinheiten und Futter sehr zufrieden war, war das aber kein zu großes Problem, und Diplomaten aus anderen Ländern fanden in ihrem Schloss immer ein freies Plätzchen zum Sitzen.

Eines Tages kam ein König in einem Schafspelz vorbei, wärmte sie in der Nacht, half ihr, das Chaos in ihrem Schloss und ihrem Herzen zu sortieren und reichte ihr seine Hand und sein Herz, um fortan gemeinsam mit ihr durchs Leben zu wandeln.

Als Pfand gab sie ihm ihr Herz und bat darum, dass er es pfleglich behandeln möge, was er mit großem Ernst versprach.

Es hätte alles sehr schön werden können, wäre da nicht noch die Königin der Schafe gewesen, die ihren Gemahl nicht ziehen lassen wollte. Kurzerhand ließ sie eine Beraterin anrücken, die ihm Kopf und Herz wieder an den rechten Fleck rücken sollte.

Unsere Königin war derweil auf einer weiten Reise, um diplomatische Beziehungen mit den Bewohnern eines anderen Landes aufzunehmen, mit Trollen, Elchen und Fichten.

Während draußen die Welt im Regen unterging, verzehrte sich ihr Herz vor Angst, denn eine kleine Stimme flüsterte ihr ein, dass die Königin der Schafe und ihre Beraterin Erfolg haben würden. Und so war nicht nur das Wetter trüb, sondern auch die Seele der kleinen Königin.

Als die Chaoskönigin wieder in ihrem Reich ankam, fand sie es leer und verwaist vor, und ihre Angst wurde zu Gewissheit.

Sie konnte es nicht glauben, doch sie konnte ihrem König nicht böse sein, denn er hatte erkannt, dass Weglaufen keine Lösung ist und wollte sich seinen Herausforderungen stellen.

Fortan saß die Königin in ihrem Schloss und schaute jeden Tag in die Ferne, in der Hoffnung, am Horizont ein Schaffell aufblitzen zu sehen.

Und wenn sie nicht gestorben ist, dann wartet sie noch heute. Und auch morgen. Und mit Sicherheit auch noch nächste Woche. Geduld ist zwar nicht ihre Stärke, aber Beharrlichkeit.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Traurig-schön geschrieben!
Aber an der Charakterisierung des Schafskönig kann eventuell noch gefeilt werden:

Er rannte weg, "denn er hatte erkannt, dass Weglaufen keine Lösung ist und wollte sich seinen Herausforderungen stellen."

Vielleicht sollte die Autorin noch einmal überdenken, ob das die richtige Figur für Ihr Märchen ist.

Anonym hat gesagt…

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Ich denke, die Königin sollte nicht mehr länger Ausschau nach dem Schaffell halten.

Er stellt sich seinen Herausforderungen, so wie sie das auch tun sollte.

Wie endet nun das Märchen?

Der Schafskönig kehrte wieder in sein Heimatland zu seiner Schafskönigin zurück um dem Ganzen noch einemal eine Chance zu geben.

....Glück für die Schafskönigin....
...Glück für den Schafskönig....
..Glück für die Chaosqueen..

...Und die Chaosqueen sollte ihre Beharrlichkeit in diesem Falle abstreifen und auch sich ihrem Leben wieder stellen, denn auch auf sie warten sicherlich noch viele Herausforderungen.........

Dabei wünsche ich ihr sehr viel Glück....

chaosqueen hat gesagt…

Hm ... Nun habe ich zwei Kommentare von zwei Unbekannten.

Dass der Schafskönig wegläuft, um nicht mehr wegzulaufen, ist durchaus bewusst, denn das trifft es. Manchmal muss man weglaufen, um sich zu stellen, nämlich dann, wenn man merkt, dass man das Zweite vor dem Ersten tut.

Und lasst die Königin noch eine Weile nach dem Schaffell Ausschau halten, denn sie ist eine unerhörte Optimistin und gibt ihr kleines Glück nur äußerst ungern auf.

Aber sie stellt sich ihren Herausforderungen und lässt den Schafskönig ziehen, denn nur, wer freiwillig zurückkommt, wird wirklich bleiben.

Anonym hat gesagt…

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Meist können der Anonyme und der Mitlesende die Situation besser erkennen, weil sie es von der nüchternen,neutralen Seite sehen.

Ich habe viel von der Chaosqueen gelesen und mitverfolgt, ja vielleicht sogar miterlebt--mitgefreut und auch manchmal mitgelitten.

Das möchte ich nicht abstreiten.
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" Als Pfand gab sie ihm ihr Herz und bat darum, dass er es pfleglich behandeln möge, was er mit großem Ernst versprach."

Niemals gib ein Pfand einem Durchreisenden,vorallem nicht dein Herz, bevor du nicht weißt, ob da nicht noch eine andere Märchenfigur, "die Schafkönigin" wie du sie nennst, ihm auch ein Pfand gegeben hat mit der Bitte es pfleglich zu behandeln.

Ein König braucht viel viel Freiheit, bevor er sich eine "neue" Königin suchen wird, und er braucht diese Freiheit auch noch lange ,wenn er diese gefunden hat.

Um einen neuen Staat zu gründen verlangt es nach zeit und Ruhe und Ausgeglichenheit.
Zeit mit dem Vergangenen abschliessen zu können.

Wer weiss, vielleicht war der Weidegrund des Schafkönigs zu eng gesteckt........

Es steht geschrieben: "Ihr Herz verzehrte sich vor Angst, die Königin der Schafe und deren Beraterin könnten vielleicht Erfolg haben..."

Also war sich die Chaosqueen niemals ganz sicher ob der König, dem sie ihr Herz doch so voller Hoffnung anvertraut hatte, tatsächlich es hegen und pflegen würde ,so wie sie es sich gewünscht hatte.

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"Sie konnte es nicht glauben, doch sie konnte ihrem König nicht böse sein, denn er hatte erkannt, dass Weglaufen keine Lösung ist und wollte sich seinen Herausforderungen stellen."


Ihr sogenannter König war nicht weggelaufen, er hat einfach nur Urlaub von seinen Problemen genommen.
Die Herausforderungen und die Vergangenheit hat er niemals verlassen sondern er hat sich in der weiten Welt der Märchen eine neue Prinzessin gesucht.

Die er glücklich und zufrieden stellen wollte, aber der Hofnarr sagte ihm beim Gehen, damals, als er sein Herrenschloss verliess, Herr König, kehren sie bald wieder zur Schafskönigin zurück, denn sie ist die Einzige deren herz ihr als Pfand immer in Händen halten werdet und keine Andere wird das jemals erreichen........

Der Hofnarr hatte Recht und die Chaosqueen bleibt traurig in ihrem Schloss zurück.

UND wie du schon niederschriebst:
"Nur wer freiwillig zurückkommt wird bleiben"

Wahrscheinlich hatte so auch die Schafskönigin gedacht und sie hat gewonnen...........

Ich werde dich hier in deinen Blogs weiterbegleiten und dir zur Seite stehen in deinem Schmerz und deinem Kummer....

Anonym hat gesagt…

Wie ich es hasse, immer Recht zu behalten... *seufz*

Verbales Beknuddeln erfolgt im Laufe des Wochenendes. Verlassen Sie den Telefonperimeter nicht, essen Sie nur aus Dosen und vermeiden Sie schnulzige Filme und Bücher mit Frauen in rosa Kleidern auf dem Umschlag! Weitere dumme Ratschläge und nutzlose Sprüche erhalten Sie direkt von unserem Kundenservice. Herzlichst, Ihre Dummbrot Inc.

chaosqueen hat gesagt…

Wie gut, dass die Königin mehr weiß, als der Hofnarr, und wie gut, dass nicht immer alle Recht behalten. Jedenfalls nicht vor der Zeit.

"Und fortan übte sie sich in Geduld, denn ihr Herz, welches noch immer in der Ferne weilte, sagte ihr, dass noch nicht alle Hoffnung vergebens war".

El Horno, ich hasse es auch, wenn Du Recht behältst, aber ich bin mir da noch nicht so sicher. ;)

Anonym hat gesagt…

Naja, ich kann ja nur von meiner persönlichen Efahrung ausgehen - in _meinem_ Leben wäre diese Hoffnung vergebens. Aber wahrscheinlich is das bei anderen anders... ;)

Telefonbespaßung fällt übrigens aus - es ist warm, ich bin müde, hab Kopfschmerzen und bin auch sonst leider weder in der Form noch in der Stimmung, jemanden aufzuheitern o.ä. Jeglicher Versuch wäre wahrscheinlich kontraproduktiv...

Anonym hat gesagt…

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Hofnarr an Prinzessin

Der Hofnarr bittet um eine kleine
Audienz bei der Besagten.......
Und möchte sich nach deren werten Befinden erkundigen.
Ob sie wieder ihren Staatsgeschäften nachgehen kann oder sich noch im königlichen Bade ihre Wunden leckt.

Fragen die beantwortet werden wollen..........