Dienstag, März 06, 2007

Ägypten - Reisebericht Teil 1

Bin wieder da. Aber ich sollte nicht mit dem Ende anfangen.

Am Montag, den 26.02. um 04.00h klingelte mein Wecker. Doofe Zeit, guter Grund, also bin ich brav aufgestanden, habe das dargebotene Glas frisch gepressten Orangensafts dankend angenommen und mich von Heike zum Flughafen fahren lassen. Eltern sind wirklich eine tolle Erfindung!

Am Flughafen hatte ich Dank vorabend-Check-In nicht mehr so viel Stress, nur mein armes kleines Duschgel musste mich verlassen, weil sein Etikett nicht mehr lesbar war. Leb wohl, "California Dreaming" aus Danielas Soap Shop, Du hattest diesen wunderbar fruchtigen Duft, den ich nun nie wieder riechen werde ...

Der erste Flug ging nach München, wo ein Teil meiner Gruppe in den zhweiten Flieger mit einsteigen sollte, allerdings ist es etwas schwierig, Menschen zu erkennen, die man noch nie im Leben gesehen hat, und so blieb ich bis Marsa Alam weiterhin allein.

Dort angekommen brauchte es eine Weile, bis ich mein Visum hatte und durch die Passkontrolle war, dafür kam dann mein Gepäck recht zügig, und vor dem Flughafen stand Monika von der Tauchschule des Hotels mit einem Schild mit dem unverkennbaren Schriftzug "The Oasis" und einigen weiteren Tauchern, so auch Uli, dem Veranstalter, der mich erstmal nicht erkannte und mir noch immer ein Bier dafür schuldet. Das wird dann wohl beim Nachtreffen eingelöst.

Die Fahrt zum Hotel war warm und eng. Die Busse sind etwas kleiner als der übliche VW-Bus, dafür sind vier Reihen à 3 Sitzen hinten und vorne zwei Sitze neben dem Fahrer. Berührungsängste sollte man besser nicht haben.

Nach einer knappen halben Stunde waren wir im Hotel angekommen, wo das Gepäck mit kleinen Zetteln für die Zimmernummern bzw. die Tauchbasis versehen wurde, so dass die dienstbaren Geister des Hotels es dorthin bringen konnte, während wir mit eisgekültem Hibiskustee begrüßt und in die Geplfogenheiten der Anlage eingewiesen wurden.

Monika am Flughafen war die erste Überraschung, die zweite war Harry. Laut Internet wurde das Hotel von Andy und Mila aus Deutschland betrieben, diese waren aber etwa zwei wochen vorher gegangen und durch Rudi und Monika in der Tauchbasis sowie Harry als Hotelmanager ersetzt. Die laut einiger Berichte sehr herzliche Gastfreundschaft strahlten auch diese drei aus. Harry versicherte uns, dass wir mit Anliegen aller Art zu ihm kommen könnten, er sei morgens der erste, der wach sei und abends der Letzte, der die Bar verließe. Ich habe normalerweise nicht getestet, wer vor mir wach ist, aber zumindest die ständige Bereitschaft, mit einem strahlenden Lächeln unsere Wünsche zu erfüllen und die Anwesenheit bis spät in die Nacht kann ich bestätigen.

Das Hotel gleicht einem kleinen, am Hang gelegenen Dorf. Jedes Zimmer ist ein kleines Chalet, jedes sowohl von außen als auch von innen ein Unikat. So hat nur Nr. 23 eine Badewanne (und ich natürlich nicht Nr. 23), ein anderes hat die Toilette auf einem Thron, wir hatten das Bad teilweise in den Wohnraum integriert, nur die Toilette und die Dusche waren durch Milchglasscheiben abgetrennt. Zunächst gewöhnungsbedürftig, nach kurzer Zeit aber schon völlig normal.

Den Nachmittag haben wir am und im Pool verbracht, wobei man sagen muss, dass die Luft mit 20-24°C wirklich angenehm war, der Pool jedoch ungeheizt und daher sehr erfrischend. An manch heißem Nachmittag war es aber wirklich eine Wohltat, hineinzuspringen!

Abends haben wir dann gemeinsam getafelt - wir hatten einen langen Tisch mit 24 Plätzen für uns und haben so manchen anderen Gast im Hotel das Fürchten gelehrt, besonders als wir planten, wer mit wem zu welcher Zeit den Check-Dive am nächsten Morgen macht. Nun ja, wer einsamen Urlaub will, muss sich eben eine Hütte mieten, dafür war selbst dieses Hotel zu klein.

Der nächste Morgen war die Geburtsstunde der Barbie Divers. Isabell, mit der ich mir das Zimmer teilte, Kerstin, Nadja und ich waren gemeinsam für den Check Dive eingeteilt, um halb neun ging es los. Anpellen, Blei in die Taschen, Equipment in die Boxen und schon haben die Boys es zum Jettie geschleppt, wo wir dann ebenfalls zu Fuß hingelatscht sind, um endlich angerödelt ins heiß ersehnte Nass zu springen.

Im Wasser kurz Blei geprüft und nachgelegt, dann gemeinsam auf ca. acht Meter abgetaucht und alle einmal die Maske gelupft und wieder ausgeblasen sowie den Regulator aus dem Mund genommen und wieder angelegt. Monika war mit uns zufrieden, und so durften wir dann zu viert das Hausriff erkunden. Isabell blieb auf etwa zehn Metern Tiefe, da sie Probleme mit dem Druckausgleich hatte, wir anderen gingen auf gut 15 Meter runter und sind ein Stück gegen die leichte Strömung geschwommen, um dann mit ihr wieder zum Jettie zurückzukehren.

Das Hausriff ist für ägyptische Verhältnisse nicht spektakulär. aber zumindest hübsch anzuschauen und nett bewohnt. Es gibt keine Großfische, und auch die ortsansässige Schildkröte hat sich nur selten gezeigt, aber Kleinfisch kann auch sehr reizvoll sein, genauso wie Korallen und bunte Muscheln.

Nachdem wir auch den Ausstieg über die abenteuerlich angebrachte Leiter direkt an der Riffkante überstanden hatten, haben wir uns erstmal am Pool erholt, bevor wir nachmittags zu dritt erneut abgetaucht sind. Isabell wollte lieber ihre Ohren schonen und abends den zweiten Versucht wagen.

Nachmittags hatte ich dann auch die Kamera dabei, welche zum Glück wasserdicht war, so dass ich ein paar schöne Aufnahmen machen konnte. Wie üblich, wenn man nur den Kamera-internen Blitz verwendet, sind die Bilder sehr blaustichig, aber für einen Eindruck reicht es.


Der Blick von der Terrasse


Die Riffkante im Licht


Leider hat er sich nicht vorgestellt


Nah genug für Farbe im Spiel

Am Abend gab es dann noch einen Nachttauchgang, den ich wieder ohne Kamera begangen habe, da ich fand, es reicht, eine Lampe am Arm baumeln zu haben. Meine kleine von Lidl reicht, um gesehen zu werden, ist aber definitiv nicht hell genug, um das Riff auszuleuchten. Für fünf Euro kann man vermutlich auch nicht so viel erwarten. Aber bald ist ja Geburtstag, und dann weiß ich wenigstens, was ich mir wünschen kann. Wenn viele zusammenlegen, könnte es ja für was Ordentliches reichen.

So weit Teil 1, bald geht es weiter.

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