Samstag, August 05, 2006

Frieden

Ist es paradox zu sagen, dass man sich seinen Frieden hart erkämpft hat? Ja und nein.

Noch stehe ich mitten im Kampf, aber ich gewinne. Meine Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld, aber nicht mehr wie ein verwaistes, auf dem Hopfen und Malz und endlose Schlachten verloren sind, sondern wie eines, auf dem der Krieg in vollem Gange tobt. Und diesmal bin ich die Gewinnerin.

Der Lohn meiner Mühen wird folgender sein:

- Ich komme gerne nach Hause
- Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich auf dem Sofa sitze, anstatt aufzuräumen
- Ich kann mich zuhause in aller Ruhe meinen Hobbies widmen
- Meine Kreativität wird nicht mehr vom Chaos blockiert, sondern von einer gewissen Ordnung gefördert. Ein Pedant werde ich trotzdem nie. ;-)
- Ich kann Besuch empfangen, wann immer mir danach ist

Nein, noch ist es nicht so weit, aber heute Abend werde ich ein Teilziel erreicht haben: Alles, was ich nicht mehr brauche, wird dann in Kisten bereit stehen, um morgen in aller Frühe zum Flohmarkt abzureisen. Bis dahin stehen noch folgende Dinge an:

- Schlafzimmer aufräumen, Bett neu beziehen, Staub saugen
- Bad putzen
- Küche aufräumen und putzen
- Flur entrümpeln und Platz für die Kisten schaffen (so sie denn nicht schon dort stehen)
- Wohnzimmer von überflüssigen Dingen befreien, Staub saugen

Und wenn meine Höhle endlich meinen Wünschen entspricht, wird es mir auch leichter fallen, mein Inneres zu sortieren. Meinen Frieden mit dem Status Quo endgültig zu machen und endlich nicht mehr in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft zu schauen. Denn dort liegt der Rest meines Lebens, und es wäre doch wirklich schade, wenn ich auch diesen Teil nur in der Retrospektive wahrnehmen würde.

Und langsam, ganz langsam stelle ich fest, dass es gut ist, wie es ist. Dass zwei Menschen sich gefunden haben, denen ich in den letzten Monaten das Leben schwer gemacht habe. Es tut mir Leid, und ich hoffe, eines Tages können wir auf einer anderen Ebene eine neue Annäherung versuchen. Meine Wut und Enttäuschung gehen, irgendwann werde ich mich mit und für euch freuen können.

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