Eigentlich sollte ich gestern gemütlich am Kieler Leuchtturm das Wrack der Brake erkunden, leider wurde der Tauchgang wegen zu viel Seegangs abgesagt. Ich muss noch sehr müde und beeinflussbar gewesen sein, als Yorck fragte, ob ich heute mit nach Hemmoor fahre. Ich hab nämlich nach kurzem Überlegen, ob ich es rechtzeitig zum Essen und Gruseln in die Villa Fernsicht schaffe, zugestimmt.
In Kiel hat es geregnet, unterwegs auch, in Hemmoor schien die Sonne, als wir ankamen. Ab zum Einstieg drei, Umziehen, Hagelschauer aussitzen, rein ins Vergnügen. Ich hatte einen anderen Trockenanzug als beim letzten Mal (andere Größe), die Halsmanschette saß enger und zusätzlich hatte ich noch das hübsche blaube Würgeband drum. Und sechs Kilo Blei.
Der erste TG ging zum Rüttler runter, allerdings nicht ganz auf 30m, sondern zunächst zum LKW auf 20m und dann bis auf 27m runter zum unteren Einstieg in den Trichter. Der Abstieg war angenehm langsam und mein Trocki dicht, hurra! So konnte ich wunderbar damit tarieren und habe heute zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder den perfekten Schwebezustand erreicht.
Die Sicht war toll, der TG durch den Trichter ein Erlebnis (welches ich ja letztesmal aus Panikgründen ausgelassen hatte) und die Schwärme von Regenbogenforellen, die wir sahen, waren ein wunderbares Bonbon nebenher.
Zwischendrin warm einmummeln, lauwarmen Tee trinken (merke: Auch Stahlkannen können kaputtgehen), kurz den zweiten Tauchplatz besichtigen und dann wieder in den Trocki zwängen und rein ins Vergnügen. Diesmal gab es für mich Nitrox, womit ich jetzt meine 5 TG für den AOWD zusammen habe und demnächst mal den Papierkram fürs Brevet erledige.
Wir sind runter zum Flugzeug, was ziemlich genial ist. Ein alter Segelflieger, der auf ca. 18m aufgehängt ist und quasi frei schwebt. Hier von hier aus dann weiter an der Abbruchkante entlang, zur Straße und von dort mit Nils gemeinsam zurück, weil wir beide wenig Luft hatten. Der Rest kam aber kurz nach uns raus, so viel haben wir nicht verpasst.
Aufgrund der Tatsache, dass mein Anzug hielt, war ich trocken und warm und einfach sehr, sehr entspannt, als ich wieder rauskam.
Solche Tauchgänge, auch wenn der November etwas frisch ist, sind eine wunderbare Erinnerung, wieso ich so unglaublich gerne tauche. Nicht, weil Panik in 30m so toll ist, sondern weil Entspannung in 20m einfach wunderbar ist. ;-)
Wer weiß, vielleicht bin ich in zwei Jahren ja doch Tauchlehrerin. Lust hätte ich schon, fragt sich nur, was Geld und Zeit dazu sagen.
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2 Kommentare:
Segelflieger? Unter Wasser? Ich glaub, ich verpass was, vielleicht sollte ich es auch mal mit Tauchen versuchen...
Definitiv, der Herr! ;)
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